Wozu einen Geburtsvorbereitungskurs belegen?
Ist es überhaupt notwendig einen Geburtsvorbereitungskurs zu belegen? Zum Beispiel Frauen aus ländlichen Regionen in Afrika belegen auch keine Geburtsvorbereitungskurse und dennoch bekommen sie ihre Babys ganz natürlich. Warum braucht dann eine Frau, beispielsweise aus Berlin, einen Kurs? Eine Geburt in Naturvölkern ist etwas ganz natürliches, alltägliches, wie das Arbeiten auf dem Feld, das Kochen oder das Wäsche waschen. Schon die Kinder sind anwesend, wenn ihre Geschwister, Verwandten oder Nachbarn geboren werden. Sie wissen, wie eine Geburt abläuft, wie man sich verhält, welche Positionen man einnehmen kann zum Gebären etc..
In Deutschland ist es eher ungewöhnlich bei einer Geburt dabei zu sein. Die Paare gehen, bis auf kleine Ausnahmen, ins Krankenhaus und bekommen dort ihre Babys. Hinzukommt, dass für uns Europäer eine Geburt eher etwas Einzigartiges ist, was Besonderes, ein großes Erlebnis, was gut vorbereitet und geplant werden will und eher nicht eine alltägliche Erfahrung.
Aus eigener Erfahrung kann ich Folgendes berichten:
Ich selbst war vor der Geburt meiner Tochter noch nie bei einer Geburt und bin ganz „naiv“ in die Geburt gegangen ohne vorher einen Geburtsvorbereitungskurs belegt zu haben. Dieser war erst für die darauffolgende Woche geplant, denn meine Tochter kam 5 Wochen zu früh. Ich war sehr entspannt und dachte mir, was da reingekommen ist, wird auch irgendwie wieder rauskommen. Außerdem begebe ich mich im Krankenhaus in die Hände von Experten, welche das tagtäglich machen und wissen, was zu tun ist und was gut für mich und mein Baby ist.
Leider war an dem Tag viel los, viele Babys wollten gleichzeitig auf dem Planeten Erde anreisen und die Hebamme hatte wenig Zeit für mich. Ich selbst hatte keinen Plan, wie ich atmen soll, wie ich mich entspannen kann, welche Positionen ich einnehmen sollte, wie lange so eine Geburt dauert, ob die Gefühle, die ich spürte normal sind, was in meinem Körper überhaupt vor sich geht etc. Durch dieses Nichtwissen rutschte ich eine Art von Hilflosigkeit, die nur noch Angst in mir auslöste und die Geburt zum Stillstand brachte, sodass dann medizinische Eingriffe notwendig wurden und alles aus dem Ruder lief.
In meiner Arbeit mit den werdenden Eltern höre ich ebenfalls sehr häufig, wie sie mit Enttäuschung von früheren Geburtserfahrungen berichten. Aussagen wie, „oh das nächste Mal“, oder „ wenn ich dies gewusst hätte oder jenes nur nicht gemacht hätte…“ bekomme ich immer wieder zu hören.
Wenn man mental gut auf die Geburt vorbereitet ist, gelernt hat sich richtig gut zu entspannen und ein klares Bild davon hat, was einen erwartet, wie die biologischen Abläufe sind, wie man sich die Geburt wünscht, welche Positionen man einnehmen kann, welche Atemtechniken man in der jeweiligen Geburtsphase anwenden kann, um jede Welle gut verarbeiten zu können…, wird nicht einfach hilflos und machtlos daliegen. Wer gut vorbereitet ist, weiß wie er sich helfen kann, kann spüren, welche Position jetzt richtig ist, wie man atmen kann und wie einfach es ist dem Rhythmus des Körpers und des Babys zu folgen.
Machen Sie sich mit mir auf den Weg und bereiten Sie sich vor!
Die Termine für den nächsten Geburtsvorbereitungskurs finden Sie hier.